Donnerstag, 29. Dezember 2011

Das, was (nicht) ist

Das alte Jahr bleibt noch ganze zwei Tage da. Wie war es denn so? Reich erfüllt, unerwartet schön, voller netter Überraschungen? Oder denken wir zurück an Krankheiten, Stress, Stolpersteine, vielleicht an Lernschritte, die aus irgendeinem Grund nicht möglich waren? Konnten wir den Weg gehen, den wir wollten?
Wie gut gelingt es einem, sich an das Positive zu erinnern? Das positive Erlebnis von drei Monaten zurück muss sehr prägnant sein, damit wir uns daran erinnern. Die guten alten Zeiten hingegen, sind einfacher hervorzurufen. So wie das Wetter in den Sommerferien unserer Kindheit in unserer Erinnerung meistens schön war.

In der Gegenwart fällt es uns in der Regel auf, wenn etwas Negatives da ist. Den Kopf spüren wir, wenn wir Kopfweh haben. Denselben Kopf nehmen wir nicht so bewusst wahr, wenn er sich angenehm anfühlt und nichts weh tut. Rolf Dobelli greift genau dies auf in seiner Kolumne in der Sonntagszeitung vom 25.12.11. Es bedeutet uns Menschen viel mehr, was es gibt, als was es nicht gibt. Die Wissenschaft nennt dies den Feature-Positive-Effekt. Wenn wir es zwischendurch schaffen würden, auch die positiven Seiten des Alltags in den Vordergrund zu rücken, wären wir vielleicht zufriedener.

Noch zwei Tage, und das neue Jahr mit vielen Herausforderungen (und schönen Erlebnissen) wird da sein.

Dienstag, 29. November 2011

Einfach mal wieder danke sagen!

Wann haben Sie das letzte Mal danke gesagt? Einfach danke. Wenn eine fremde Person einem freundlich lächelnd die Tür aufhält oder einem den Vortritt beim Einsteigen in den Bus lässt, ist es oftmals einfacher "Vielen Dank!" zu sagen, als wenn im alltäglichen Leben zu Hause etwas Nettes gemacht wird. Der Haushalt z.B. fällt kaum auf, wenn dieser erledigt ist. Somit entsteht weniger automatisch ein "Danke!" für die gegossenen Pflanzen, den geleerten Briefkasten, die bezahlten Rechnungen, den weggeräumten Abwasch usw. Die Gefahr besteht, dass die guten Gewohnheiten so gewöhnlich werden, dass ein Dankeschön nicht mehr für nötig erachtet wird.
Gleichzeitig ist es doch interessant, dass wir Menschen uns über die noch nicht erledigten Alltagsaufgaben viel schneller ärgern, als über die erledigten freuen? Zwischendurch kann es daher wohltuend sein, den Fokus auf all das Erledigte zu lenken. Und einfach "Danke!" zu sagen.

Montag, 31. Oktober 2011

Das Richtige tun!

Hin und wieder müssen wir einfach das Richtige tun.
Mag sein, dass da ein Zögern ist. Mag ja sein, dass ganz viel dagegen spricht, mehr als dafür. Mag auch sein, dass wir schlicht nicht mutig genug sind, um uns für das vermeintlich Richtige zu entscheiden. Wie oft bleiben wir im Altbekannten stecken, weil eben so vertraut. Wenn es dann aber Zeit ist, etwas Neues zu wagen, dann tue es. Wenn die Zeit reif ist, um einen anderen Weg zu probieren, neue Verhaltensweisen einzuüben oder neue Fähigkeiten zu erwerben, dann nix wie los!
Nicht vorher, nicht nachher, sondern wenn die Zeit reif ist, dann tue das Richtige!

Dienstag, 4. Oktober 2011

Life is what happens to you

Hin und wieder teilen wir unsere Zeit ein, planen einen möglichen Tagesverlauf, nehmen uns etwas vor, aber dann kommt alles anders als erwartet.
Wie John Lennon schon sagte:
Life is what happens to you while you're busy making other plans 

Sonntag, 25. September 2011

Lieben ein Leben lang?

ISBN 978-3-407-85864-1



Dieses Buch greift Wesentliches in der Paar-
beziehung auf. Alltagstaugliche Visionen werden aufgezeigt. Auch die gute Mischung  zwischen Eigenständigkeit und dem Gefühl der Verbundenheit in der Beziehung wird beschrieben. Themen wie Konflikte neu angehen, Verbundenheit in der Sexualität, Glück, Freude und Leid: All dies wird mit viel Information, guten Beispielen und in einer Sprache, die einen berührt, beschrieben. Es ist spürbar, dass die Autorinnen Dechmann und Schlumpf lebenserfahrene Frauen sind.   

Sonntag, 18. September 2011

Zwei Seelen, ach!

Quelle: http://www.slip-label.de/
Wie oft steht der Mensch vor der Frage "Was mache ich jetzt bloss? Dies oder das?"
Es scheint eine menschliche Regel zu sein, dass wir mehrere Seiten haben und meistens mehr als nur zwei Seelen in der Brust. Gedanken und Haltungen wechseln sich ab, der innere Dialog läuft, das innere Team streitet, ist sich uneinig, der Mensch fragt sich langsam, wer er nun ist. 
Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?
Der Gedanke beschäftigt nicht nur mich.

Samstag, 17. September 2011

Neue Ziele entwickeln

Manchmal setzen wir Menschen uns Ziele, wir arbeiten auf sie zu, aber wie oft will etwas nicht richtig gelingen, oder wir erreichen vielleicht nur ein Teilziel. Es ist ein natürliches Bedürfnis Lernschritte machen zu wollen, Fähigkeiten erweitern, etwas noch besser zu können oder mehr zu wollen. Wenn es nicht gelingt, kann dies frustrierend und entmutigend sein. Oft müssen wir einen anderen als den geplanten Weg einschlagen, oder ein ganz neues Ziel entwickeln.

Be the Best of Whatever You Are

If you can't be a pine on the top of the hill,
Be a scrub in the valley - but be
The best little scrub by the side of the rill;
Be a bush if you can't be a tree.

If you can't be a bush be a bit of the grass,
And some highway happier make;
If you can't be a muskie then just be a bass -
But the liveliest bass in the lake!

We can't all be captains, we've got to be crew,
There's something for all of us here,
There's big work to do, and there's lesser to do,
And the task you must do is the near.

If you can't be a highway then just be a trail,
If you can't be the sun be a star;
It isn't by size that you win or you fail -
Be the best of whatever you are!




Donnerstag, 1. September 2011

Familie oder Beruf?

Viele Frauen und Männer erleben es ähnlich: Wenn sie Eltern werden, reichen Zeit und Energie oft nicht für den 100%igen Einsatz sowohl in der Familie wie im Beruf. Wie machen es andere? Welche Lösungswege und Alltagsoptionen gibt es? Der Tagesanzeiger ist dem Thema nachgegangen und hat verschiedene Porträts berufstätiger Väter und Mütter erscheinen lassen. Menschen in Führungspositionen können sich aus finanzieller Sicht Teilzeit leisten. Diese haben im Vergleich zu Leuten mit niedrigerem Einkommen den Vorteil, dass sie mit dem höheren Gehalt z.B. eine Betreuungsperson anstellen können. Es bleibt offen, ob Erwerbstätige im Niedriglohnsegment die gleichen Möglichkeiten haben. Aber vielleicht gibt es andere Wege und Möglichkeiten? Wenn ein Vorgesetzter selber Teilzeit arbeitet, ist er/sie hoffentlich flexibler für nicht-klassische Arbeitszeitmodelle seiner Angestellten.
Es wäre allen Eltern zu wünschen, dass wer sich gerne mehrheitlich für familiäre Betreuungsaufgaben einsetzen möchte, dies ohne finanzielle Sorgen tun können sollte. Und wer gerne sowohl für den Beruf wie für die Familie da sein möchte, dies ebenfalls tun können sollte.

Samstag, 27. August 2011

Darf man andere kritisieren?

Diese Woche habe ich folgende Beobachtung in einem Zug gemacht: Eine aufgestellte Senioren-Wandergruppe steigt ein. Sie haben ein paar Abteile für sich reserviert, plaudern freizeitlich-fröhlich miteinander, werden dabei zunehmend sehr laut. Eine jüngere Frau steht auf, geht auf die Gruppe zu und teilt freundlich-bestimmt mit, dass sie sich sehr gestört fühle, ob sie doch nicht bitte leiser sein mögen. Ein erstauntes Ausrufen der Gruppe folgt. Die Frau wiederholt ihr Anliegen, meint zusätzlich, dass wenn eine Gruppe Jugendlicher gleich laut wären, sie - die ausschliesslich älteren Männer - doch die ersten wären, die reklamieren würden! Erneuter Protest, aber die Gruppe bemüht sich.
Als die Gruppe später ausgestiegen ist, meint eine andere (älteren) Person, "dass man dies doch von älteren Menschen auszuhalten habe, dass dies nicht so schlimm sei..."

Es stellen sich Fragen, z.B.: Wen darf man kritisieren? Ist es erlaubt, sich bei älteren Menschen zu beschweren? Falls nein, welche Altersgruppen dürfen kritisiert werden? Gibt es eine Kategorie Menschen, die mehr dürfen als andere? Geniesst jemand eine Sonderstellung in meiner Wahrnehmung? Falls ja, warum? Darf ich für mein eigenes Wohlbefinden sorgen? Ist es wichtiger, dass "der Andere" sich wohler fühlt als ich mich selber?

Sonntag, 31. Juli 2011

Ferien = Erholungszeit?

Momentan ist viel zu erfahren über das ganze Elend auf der Welt. Über Libyen hören wir momentan weniger, dafür war letzte Woche die Katastrophe von Oslo im Fokus unserer Aufmerksamkeit. Die Hungersnot in Afrika macht nachdenklich und traurig. Die ganze Finanzkrise macht viele ohnmächtig, andere eher wütend.
Krieg, unberechenbare Amokläufe, schwindendes Geld, Hungersnot etc.  - irgendwann kann es genug an Negativinformation werden. Der Mensch braucht auch Pausen und Erholung.
Wir sind mitten in der Ferienzeit. Einige haben sich schon aus dem Alltag ausgeklinkt, andere freuen sich auf den Unterbruch des Alltäglichen, auf Reisen vielleicht, oder schlicht auf dolce far niente unter einem Baum oder am Strand.  
Wie kommt es, dass Ferien dann nicht immer als erholsam erlebt werden, sondern auch enttäuschend oder stressig werden? Genau das Umgekehrte von dem, was erhofft und geplant wurde?

Hin und wieder kommt dies als Thema in meiner Praxis vor. "Wir haben uns so auf unsere Ferien gefreut, aber dann haben wir uns nur gestritten!" Beim genauer Hinhören ist es nicht selten der Fall, dass Wünsche und Erwartungen versehentlich nicht konkret ausgesprochen wurden. Wenn ein Paar oder auch Eltern mit Kindern die Ferien planen, hoffen und wünschen sich alle in der Regel Freiraum und nicht, zu viele Regeln und Abmachungen befolgen zu müssen. Und genau hier entstehen oft die Fallen. Wenn der eine Elternteil plötzlich realisiert, dass er oder sie alleine zuständig ist für das Essen, die Kleidung, den Tagesrucksack, den Busfahrplan, die Sonnencreme, die Trinkflasche etc. - dann fängt es irgendwann an zu brodeln. Anstelle von den günstigeren Ich-Botschaften fallen dann öfters vorwurfsvolle Du-Botschaften sowie verallgemeinernden Aussagen wie z.B. "Immer muss ich ..., nie machst du ...!" Auch wenn viele finden, dass im normalen Alltag genug Regeln gelten, können solche in den Ferien erst recht hilfreich sein. Im Alltag ist sehr vieles einfach und läuft automatisch, weil die Gewohnheiten sowie die Tagesabläufe eingespielt sind. In der Ferienzeit halten wir  Menschen uns oft in einer anderen Umgebung auf, die Uhrzeiten sind weniger wichtig und die Tätigkeiten sind anders. Wer wünscht was? Wer will was und wann? Was ist ähnlich, was verschieden? Was will eine Familie, ein Paar, gemeinsam erleben? Wäre es je nach dem sinnvoll, getrennt Unterschiedliches zu erleben? All dies im voraus zu besprechen, kann hilfreich sein.

Für Paare gibt es fünf nützlicheLiebesformeln, die dem Zusammenhalt guttun können, (nachzulesen im Buch Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt):
1. Zuwendung: sich dem Partner zuwenden und sich gegenseitig unterstützen
2. Wir-Gefühl: sich füreinander interessieren, wissen wollen, wie es dem anderen geht, aufmerksam sein. Es kann hilfreich sein, nicht alles aus der Ich-Sicht zu betrachten, sondern hin und wieder aus der Wir-Sicht.
3. Akzeptanz: üben und lernen umzugehen mit der Tatsache, dass wir verschieden sind. Wer den Partner akzeptieren kann, wird weniger enttäuscht und unzufrieden sein.
4. Positive Illusionen: öfters die Vorzüge, Fähigkeiten und guten Eigenschaften des Partners in den Vordergrund setzen. Dies heisst nicht, dass Schwächen nicht mehr erkannt werden dürfen, aber da Kritik schneller ausgesprochen wird als ein Kompliment und eine Würdigung, kann es hilfreich sein ab und zu die Stärken zu betonen. 
5. Aufregung im Alltag: die Routine im Alltag spielt sich irgendwann ein. Abwechslung kann auch hier Anregung und Belebung bedeuten. Es kann Wunder wirken, dies nicht nur in den Ferien zu berücksichtigen!

Gute Erholung!

Samstag, 23. Juli 2011

Oslo: Darf man Unerträgliches entschuldigen?

Gestern war ein schlimmer Tag in Norwegen. Zwei entsetzliche Attentate, in Oslo und auf der Insel Utøya. So unerträglich viele Verletzte und Tote. Das ganze macht sprachlos, es ist für die meisten von uns fast nicht möglich einzuordnen, geschweige denn zu verstehen.
Psychologen und weitere Fachleute können zwar Theorien, mögliche Erklärungen, Psychogramme sowie Hintergrundwissen zu eventuellen psychischen Störungen und Krankheitsbildern formulieren. Einen möglichen Hintergrund zu einem solchen Geschehen erläutern, ist das eine. Erklären und verstehen bedeuten andererseits jedoch nicht, dass ein unmenschliches Verhalten entschuldigt werden soll. Auch wenn ein Täter früher im Leben selber Unrecht erfahren hat, heisst dies nicht, dass er Leid und Unrecht weitergeben darf. Für seine Taten und Untaten ist er alleine verantwortlich. Wer denn sonst?

Donnerstag, 21. Juli 2011

Licht und Schatten

Henri Cartier-Bresson
wipe60fotokunst.blogspot.com
Licht und Schatten - und alles was es dazwischen gibt: Linien, Formen, Bewegung und der Stillstand der Momentaufnahme. Im Museum für Gestaltung in Zürich werden momentan Fotos von Henri Cartier-Bresson gezeigt. Er selber fand, fotografieren sei keine Kunst, sondern er müsse nur seinen Impulsen im entscheidenden Moment folgen und reagieren. Etwas erzwingen sei nicht möglich, Spontaneität sei gefragt. 

Wäre das Licht überhaupt erkennbar ohne seinen Schatten? Wo Schatten ist, ist auch Licht. Beides gehört zum Leben. Das Leben findet statt in der Gegenwart des Momentes.

Dienstag, 19. Juli 2011

Glücksmoment

Glücksmoment - 19.7.2011
Unterwegs... Ich habe zu tun. Mein Knie tut ein bisschen weh, die Pendenzenliste des Tages spult durch meinen Kopf, ich sollte unbedingt daran denken, dieses und jenes noch zu erledigen. Dann plötzlich diese Begegnung! Mit meiner Handy-Kamera schleiche ich mich vorsichtig an den schönen Schmetterling an, "bitte ruhig sitzen bleiben, ich bin es nur!" Und der schöne Schwalbenschwanz scheint zu verstehen, bleibt gelassen auf dem Blumen-kissen in seinem Hier & Jetzt sitzen.

So schnell kann sich eine Pendenzenliste auflösen.
Tut irgendetwas weh? Nicht das ich wüsste.

Freitag, 15. Juli 2011

Herz und Bauch

Ziele verfolgen, motiviert sein und Freude haben, wenn etwas gelingt oder erreicht wird. Sich bestätigt fühlen, auch stolz sein dürfen, Würdigung erfahren (von sich selber und von anderen), sind häufig wichtige Bestandteile für einen positiv erfüllten Alltag.

Die Turnerin Ariella Käslin ist mit ihren 23 Jahren noch jung, trotzdem gehört sie schon zu den Alten in ihrem Sportbereich. Nach fast 20 Jahren im Turnsport hört sie nun auf, siehe Sportteil des Tagesanzeigers von heute. Sie muss niemanden mehr beweisen, dass sie Talent, Wille und Biss hat. Im Interview zeigt sie auf, wie sie sich selber natürlich und selbstverständlich würdigen kann. Auch betont sie, wie wichtig es für sie war schlussendlich, auf ihr Herz- und Bauchgefühl zu hören:
"Dort (in Magglingen) habe sie sich von den Strapazen erholt – aber vor allem die Gelegenheit genutzt, «die Karriere aus der Distanz zu betrachten». Dabei erkannte sie, «dass das eine Karriere aus dem Bilderbuch war». Oder gar: «Die beste Karriere, die ich mir vorstellen konnte.» In der Kürzestform: «Wow!»
Es ist die Schinderei in der Turnhalle, Woche für Woche über 30 Stunden, die sie nicht mehr braucht. Zu dieser Erkenntnis zu gelangen, sei gleichwohl ein langer und schwieriger Prozess gewesen, sagt sie. Doch als sie sich schliesslich überwunden habe, das auszusprechen, was ihr Herz und Bauch längst empfohlen hatten, geschah dies: «Da fiel mir ein Stein vom Herzen.»"
Ziele wollen verfolgt werden, aber hin und wieder gibt es Richtungswechsel. Das Richtige tun, solange es richtig ist, jedoch wagen, einen neuen Weg einzuschlagen, wenn es hierfür Zeit ist. Ziele verändern sich manchmal unterwegs. Oft wissen Herz und Bauch Bescheid, bevor der Kopf soweit ist.

Montag, 11. Juli 2011

Schein und Sein

Bettina Weber, Journalistin beim Tages-Anzeiger in Zürich, schreibt immer wieder interessante Artikel u.a. über  Geschlechterthemen, Frauen in der Gesellschaft und in der Welt. Am Freitag, 8. Juli 2011, waren zwei Artikel von ihr zu lesen:
Sie thematisiert, wie die weiblichen Angestellten bei Harrods in London zu einem strengen Dresscode inklusive Schminkzwang verdonnert werden. Auch die UBS Schweiz erwartet ein gepflegtes Aeusseres bei allen Angestellten, bei Frauen scheinbar, weil sie dadurch kompetenter wirken.

Im Artikel Generation XY beschreibt sie, dass 160 Millionen Frauen in China, Indien und weiteren asiatischen Staaten fehlen würden, da die weiblichen Föten häufig abgetrieben werden.

Im Tages-Anzeiger Online ist es gerade deshalb interessant zu erfahren, wie die Kommentare zu diesen beiden Themen verteilt sind: per heute waren es 25 zum Thema Schminkzwang und 10 zum Thema Generation XY.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Gerechtigkeit im Alltag

In regelmässigen Abständen kommt dieses Thema in den Beratungssitzungen auf. Es gibt Arbeit zu erledigen: im Alltag, in der Familie, im Haushalt, im Garten etc., aber wer soll, will oder muss diese nun übernehmen? Eine faire Aufteilung der praktischen Alltagsarbeit in der Familie oder Betreuungsaufgaben für Kinder oder ältere Verwandte scheint nicht immer möglich oder machbar.

Das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG meint auf ihrer Homepage hierzu:
In unserer Gesellschaft übernehmen Familien einen grossen Teil der sogenannten Care-Arbeit. Die Betreuung und Pflege von Kindern und kranken Angehörigen bildet eine wichtige Grundlage unseres Zusammenlebens. Sie schafft eine der Voraussetzungen für eine funktionierende Wirtschaft und prägt unseren Alltag und unsere Lebensqualität. Noch ist Care-Arbeit in unserer Gesellschaft zu wenig anerkannt und abgesichert.

Fast ein Fünftel aller in der Schweiz geleisteten Arbeit − d.h. rund 2.8 Mia. Arbeitsstunden − wird für Care-Arbeit aufgewendet. 80% davon ist unbezahlte Betreuungsarbeit für Kinder und pflegebedürftige Erwachsene in Familien. Ein überwiegender Teil davon (über 90%) entfällt auf die Kinderbetreuung. Berechnet man den Wert der unbezahlten Care-Arbeit, so ergeben sich dafür Kosten von jährlich über 80 Milliarden Franken.

Insgesamt leisten Frauen und Männer im erwerbsfähigen Alter etwa gleich viel Arbeit pro Woche, nämlich 53 Stunden. Die Anteile der bezahlten respektive unbezahlten Arbeit unterscheiden sich jedoch deutlich. Während Männer unabhängig von der Familiensituation fast vollzeitlich erwerbstätig sind, ist bei Frauen der Anteil der Erwerbsarbeit generell niedriger und variiert je nach Familiensituation stark.
Das EBG hat hierzu eine Arbeitsbroschüre mit dem Namen Fairplay-at-home.ch entwickelt. Diese kann Mann oder Frau im Internet herunterladen und ausdrucken. Sie soll als Anstoss dienen, damit erkannt werden kann, wer wieviel wovon eigentlich macht. Sie dient auch als Anregung für die Zukunftsplanung: Was will oder muss oder sollte verändert werden? (vgl. Blogeintrag vom 25. Juni 2011) (Siehe auch Fairplay-at-work.ch)

Ja, es gibt Arbeit zu erledigen. Das Perfide an der Hausarbeit ist jedoch, dass das Resultat oft gerade dann nicht mehr erkannt wird, wenn die Arbeit erledigt ist! Die verdiente Anerkennung, das Dankeschön sowie die Freude über das Erledigte dürften öfters erwähnt werden!

Montag, 4. Juli 2011

Kunst und Dialog - Entdecken und Kennenlernen


Brancusi, Muse endormie, 1910
Die Ausstellung zu Constantin Brancusi und Richard Serra ist momentan in der Fondation Beyeler in Basel zu bewundern. Die entgegen-gesetzten Ausdrucksformen der beiden Künstler ergänzen und fordern einander heraus. Auf der einen Seite feinste Formen und Linien, auf der anderen Seite Schweres und Wuchtiges, das trotz allem leicht erscheint.

In der Einführung des Saaltextes ist zu lesen: "Serra äusserte sich kürzlich zu Brancusis Kunst wie folgt: 'Ich schaute auf sein Werk wie in ein Handbuch künstlerischer Möglichkeiten' - und als eine Summe von Möglichkeiten soll auch der in dieser Ausstellung entfaltete Dialog verstanden werden."

Ist es nicht u.a. das, was wir Menschen zwischenmenschlich sowie mitmenschlich uns eigentlich wünschen? Im Dialog sein können? Lernen sowie kennenlernen? Das Gegenüber, das Du, erkennen? In der systemischen Denkweise wird auch Aristoteles Aussage hochgehalten: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile".

Wie wunderbar, dass es hier weder richtig noch falsch gibt, sondern schlicht unendlich viele Möglichkeiten. Ist es nicht wunderbar, wenn wir auf Kunst treffen, die einem berühren darf? Ist es nicht wunderbar, wenn wir auf Menschen treffen, die uns berühren, die mitbewirken, dass wir am Gegenüber uns selber weiterentdecken dürfen?

PS. ...natürlich denken wir auch bei Ich und Du und Dialog sofort an das Dialogische Prinzip von Martin Buber!

Dienstag, 28. Juni 2011

Gehen oder bleiben?

In meiner paartherapeutischen Arbeit bin ich oft mit Fragen konfrontiert, wie z.B. "Soll ich A oder doch besser B machen?" Zeiten der Unentschlossenheit können unter Umständen lange dauern und bedeuten eine grosse Herausforderung für die Betroffenen. Will Mann/Frau in der Paarbeziehung bleiben? Oder ist es Zeit zu gehen? Solche Fragen brauchen Zeit denn ein solcher Prozess will gelebt werden. Und trotzdem: Hin und wieder kann es hilfreich sein, ein Fachbuch zur Hilfe zu nehmen. Das Buch von Roland Weber  bietet viel Hintergrundwissen und gleichzeitig viele Entscheidungshilfen in schwierigen Zeiten. 
Angemerkt sei: Bücher sind Theorie. Das eigene Leben leben ist jedoch alltägliche Realität.

Sonntag, 26. Juni 2011

Ähnlichkeiten...

Momentaufnahme von heute
Ob wir Menschen nicht auch wie Pflanzen - bzw. umgekehrt- sind? Zum Glück sind wir in der Regel geschützt, vielleicht sogar in einen modischen orangen Mantel gehüllt? Und hin und wieder können wir Menschen uns schutzlos, fast durchsichtig fühlen, und haben die Empfindung, dass das Innerste fast für jeden sichtbar ist...

Wie filigran doch das Leben sein kann...

Samstag, 25. Juni 2011

So einfach... so schwer...

"Wenn ich nur darf, wenn ich soll,
aber nie kann, wenn ich will,
dann mag ich auch nicht, wenn ich muss.
Wenn ich aber darf, wenn ich will,
dann mag ich auch, wenn ich soll
und dann kann ich auch, wenn ich muss.
Denn schliesslich:
Die, die können sollen, müssen wollen dürfen!"
(unbekannter Autor)

Dienstag, 21. Juni 2011

Schweizer Kunst in Norwegen

Passend zu der Hurtigruten-Tour, kam in der Sonntagszeitung vom 19.6.11 ein Bericht über Peter Zumthors Hexenhaus in Vardö. Das Denkmal, das wie ein riesiges Kajak aussieht, erinnert an die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Auch in Norwegen gab es diese. Leider....
Schön, dass auch Norwegen diesen grossen Architekten kennt!

Montag, 20. Juni 2011

Endlich...

Am Freitag, 17.6.11 durfte ich zusammen mit Theo Byland den Zertifikatslehrgang Informatikverantwortliche an der PH Rorschach einen Tag lang leiten. Das Thema Beratung und Coaching stand im Zentrum. Es ist schon so, egal in welchem Bereich etwas beraten werden will, das Zwischenmenschliche daran ist kaum zu vermeiden... Das ebenfalls aktuelle Thema Motivation (wie gewinne ich mein Gegenüber für einen wichtigen Schritt in die erwünschte Richtung?) hat auch mich zum reflektieren gebracht: wozu könnte ich mich motivieren lassen? Warum nicht mal einen Blog erstellen? Warum sollte nicht mal das Fachwissen in beide Richtungen fliessen können? Angeregt von dieser Gruppe von hochqualifizierten ICT-Fachleuten habe ich mich nun mit dem Thema Bloggen befasst, und siehe da, jetzt ist etwas entstanden!

Um diesen Blog entstehen lassen zu können, brauchte es doch noch ein paar Tage Zeit. Abgelenkt wurde ich von der Tatsache, dass das norwegische Fernsehen NRK momentan eine fünftägige Dauersendung aufzeichnen. Anbord der Hurtigruten (das Küstenschiff in Norwegen) wird der ganzen Küste entlang, Tag und Nacht, gefilmt. Klar muss ich Live dabei sein! Noch ein paar Tage und die Strecke Bergen - Kirkenes ist zu Ende Für mich als Nord-Norwegerin aus Bø i Vesterålen hochinteressant!