Montag, 4. Juli 2011

Kunst und Dialog - Entdecken und Kennenlernen


Brancusi, Muse endormie, 1910
Die Ausstellung zu Constantin Brancusi und Richard Serra ist momentan in der Fondation Beyeler in Basel zu bewundern. Die entgegen-gesetzten Ausdrucksformen der beiden Künstler ergänzen und fordern einander heraus. Auf der einen Seite feinste Formen und Linien, auf der anderen Seite Schweres und Wuchtiges, das trotz allem leicht erscheint.

In der Einführung des Saaltextes ist zu lesen: "Serra äusserte sich kürzlich zu Brancusis Kunst wie folgt: 'Ich schaute auf sein Werk wie in ein Handbuch künstlerischer Möglichkeiten' - und als eine Summe von Möglichkeiten soll auch der in dieser Ausstellung entfaltete Dialog verstanden werden."

Ist es nicht u.a. das, was wir Menschen zwischenmenschlich sowie mitmenschlich uns eigentlich wünschen? Im Dialog sein können? Lernen sowie kennenlernen? Das Gegenüber, das Du, erkennen? In der systemischen Denkweise wird auch Aristoteles Aussage hochgehalten: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile".

Wie wunderbar, dass es hier weder richtig noch falsch gibt, sondern schlicht unendlich viele Möglichkeiten. Ist es nicht wunderbar, wenn wir auf Kunst treffen, die einem berühren darf? Ist es nicht wunderbar, wenn wir auf Menschen treffen, die uns berühren, die mitbewirken, dass wir am Gegenüber uns selber weiterentdecken dürfen?

PS. ...natürlich denken wir auch bei Ich und Du und Dialog sofort an das Dialogische Prinzip von Martin Buber!

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