In regelmässigen Abständen kommt dieses Thema in Zeitungen und Magazinen vor, so auch am 2. März 2013 in der Aargauer Zeitung unter dem Titel "Du Schatz, was gibts denn heute zum Znacht?" wie auch im Tagesanzeiger vom 6. März 2013 unter dem Titel "Wenn der Vater Vollzeit arbeitet, hat die Mutter schon verloren". Beide Artikel sind von Frauen verfasst, Sibylla Stillhart und Bettina Weber.
Nicht selten sind es die Frauen, die mit der Zeit ärgerlich und zu recht enttäuscht reagieren, wenn sie ihren Partner jeweils um alles bitten müssen bzw. wenn etwas zwar vereinbart, aber nicht eingehalten wurde. Das Thema betrifft schon die kleinste private Abmachung zum Thema Verantwortung und Haushalt innerhalb der eigenen vier Wände. Das Thema geht gleichzeitig die ganze Gesellschaft an, mit ihren Haltungen und Wertvorstellungen zu Geschlechterrollen, Arbeitsbedingungen für Frau und Mann sowie entsprechenden Zuständigkeiten im weitesten Sinn.
Auch die Art und Weise, wie die Sprache eingesetzt, wie Wörter verwendet werden, prägt unsere Haltung. Das Wort Doppelbelastung wird praktisch nur in Bezug auf Frauen verwendet. Auch wenn von Angestellten für den Haushalt gesprochen wird, wird meistens das Wort Putzfrau benutzt. Man denkt dabei automatisch an Frauen. Dabei geht es um Arbeit, die gemacht werden sollte, egal von wem. Diese Art Prägungen hören auch die Kinder, Mädchen wie Jungen, was bestimmt nicht förderlich für eine offenere Haltung der heranwachsenden Generation ist.
In der Aufteilung der Zuständigkeiten in der Berufswelt braucht es zusätzliche Wege. Vermutlich wird dies nur gehen, wenn auch auf der obersten Hierarchiestufen eine Haltungsänderung erfolgt. Weltoffene, kreative, innovative Führungspersonen mit Weitblick sind gefragt. Wer berufstätig ist und gleichzeitig Kinder hat, kann alles nur unter einen Hut kriegen, wenn er/sie einen hohen Preis zahlt (persönlich, gesellschaftspolitisch, betriebswirtschaftlich, psychosozial). Bis jetzt waren es meist die Frauen, die diesen zu zahlen hatten.
Einige Frauen greifen auf, beschreiben und klagen an. Einige Männer sind mehr als bereit, etwas in ihrem Umfeld zu ändern. Die Mehrheit der Männer jedoch scheint ein wenig träge zu sein. Was hindert sie daran, pragmatisch umsetzbare Schritte zu wagen, um neue Massstäbe zu setzen?
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