In der Schweiz regnet es momentan viel. Es ist in ganz
West-Europa kalt und regnerisch. Ganz furchtbar. Das finden alle, auch die
Fachleute von Meteo Schweiz. Letzte Woche wurde in der Meteosendung die
Tatsache endlich erwähnt, dass in den nördlichen Regionen von Europa zur Zeit
wunderbar warm und schön ist. In Nord-Norwegen, z.B. in der Region Lofoten und
Vesterålen, gab es bis jetzt doppelt so viele Sommertage als im ganzen Jahr
2012!
Vor einigen Jahren hatte ich mit Thomas Bucheli, Meteo, Schweizer Fernsehen, ein Gespräch über die Frage, warum Nord-Europa praktisch
nie auf dem Bildschirm sichtbar ist, zweitens auch fast nie erwähnt wird. Äusserst
selten nur wird mitgeteilt, wie die Tendenzen in den nordischen Ländern
Finnland, Schweden, Norwegen und Island so sind. Die schlimmsten Stürme ziehen
vorbei, die schönsten Nordlicht-Phasen finden statt, das wärmste Wetter in
Europa (wie z.B. jetzt) ist da, und nur selten bekommt man diese Information!
Schade. Er meinte, die Zuschauer möchten lieber das Wetter in Nord-Afrika
erfahren, und ausserdem gäbe es zu wenig Platz auf dem Bildschirm, wenn
Nord-Europa auch noch drauf sein sollte.
Heute habe ich nochmals freundlich angefragt und siehe da: Ganz Europa war heute Abend sichtbar!
Interessant auch, dass wir Menschen dem Wetter
manchmal gleichen. Oft hätten wir lieber Sonne statt Regen. Oft würden wir
lieber einen gut gelaunten Chef oder einen verständnisvollen Partner haben, als
ein launisches Gegenüber. So wie wir uns dem Wetter entsprechend anziehen oder
warten, bis der Hagelsturm vorbei ist, müssen wir in unseren Beziehungen hin und
wieder mit den wichtigen Gesprächsthemen warten, bis es auch für das Gegenüber
passt, oder eine andere Umgangsform finden, um die Alltagsstürme zu bewältigen.
Es kann dabei sehr hilfreich sein, den Partner rechtzeitig über das
eigene „Wetter“ zu informieren, damit kein persönlicher Hagelschaden
entsteht.Bø i Vesterålen, Værøya |